Suche nach Plastik in der Donau

Suche nach Plastik in der Donau

Die unvorstellbare Zahl von fünf Billionen Teilen Plastik haben Umweltforscher in den Weltmeeren gefunden. Jetzt wird in Österreich erstmals gemessen, wie viel Plastik sich in Flüssen befindet. Dazu sind Forscher aus Wien entlang der Donau in Ober- und Niederösterreich im Einsatz.

Sie sehen aus wie ein überdimensionaler Traumfänger, die Filter, die mit einem Kran in die Donau gehalten werden. An der Donaubrücke in Aschach (Bezirk Eferding) führen sechs Forscher der Universität für Bodenkultur aus Wien erstmals Plastikmessungen durch. Die Filter werden dazu von der Wasseroberfläche bis zum Boden in neun Metern Tiefe gehalten. Das Substrat, also was im feinen Filter hängen bleibt, wird später untersucht.

 

Wasser braucht einen Tag von Aschach nach Hainburg

Die Ergebnisse werden an das Umweltbundesamt weitergeleitet, welches die Messungen in Auftrag gegeben hat. Es bekommt auch die Daten der zweiten Messstelle in Hainburg im Osten Niederösterreichs. Laut den Forschern braucht das Donau-Wasser, welches heute in Aschach durchfließt, einen Tag, bis es in Hainburg eintrifft, so der Leiter der Messungen, Marcel Liedermann von der Uni für Bodenkultur: „Es wird dann auch geschaut, was es für Transportpfade von diesem Plastik geben könnte, wo das herkommt und wo das hingeht.“

 

Kann in Magen oder Blutkreislauf gelangen

Zudem soll aufgezeigt werden, was Plastikmüll in der Donau anrichtet. Vor allem wenn Fische die winzigen Plastikpartikel fressen, so Liedermann: „Die Gefahr ist, dass Lebewesen in der Donau dieses Plastik zu sich nehmen und im schlimmsten Fall dann sogar in den Magen oder den Blutkreislauf gelangt, und dass dann diese Tiere verenden oder eben auch in die Nahrungskette und somit zum Menschen kommen.“

 

Plastikmüll in der Donau in Niederösterreich

Große Mengen an Plastikmüll in der Donau wurden zuletzt im Frühjahr bei Schwechat gefunden. Sie sollen vom Chemiekonzern Borealis stammen, so der damalige Vorwurf – mehr dazu in Borealis: „Täglich Plastik in Donau“ (noe.ORF.at; 7.4.14)

Forscher haben hochgerechnet, dass täglich 4,2 Tonnen Plastikmüll über die Donau ins Schwarze Meer gelangen.

 

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