Frederic Mauch Interview

Frederic Mauch Interview

Was sind die Wurzeln von BioApply, seine Geschichte?

Die Idee ist mir im Jahre 2005 gekommen, beim Arbeiten mit in Asien aus Plastik oder Plastikmüll produzierten Modeartikeln (Textil und Schuhe). Diese Produkte hatten eine kurze Lebensdauer, aber eine enorme Auswirkung auf die Umwelt. Einmal benutzt, wurden sie im besten Fall verbrannt, im schlimmsten Fall einfach in die Natur geworfen. In beiden Fällen war die Verschmutzung sehr stark.

Aus diesem Unsinn, wo kurzlebige Produkte so stark die Umwelt verschmutzen, ist BioApply entstanden. Die Idee ist kurzlebige Produkte zu entwickeln, die die Umwelt auf zwei Ebenen schonen: bei den Ressourcen und ihr Verhalten am Ende des Lebenzyklus.Sac Eco BioShopDer kompostierbare Beutel ist somit das Herz der Arbeit von BioApply geworden. Das Produktsortiment hat sich stetig erweitert: Zweiweg Beutel, Mehrweg-Tragetasche, Müllsäcke; aber nicht nur Beutel stehen im Fokus, sondern BioApply ermöglicht auch vollständige Lösungen. Zum Beispiel sind wir stolz, den Kanton Genf bei ihrem Ziel das Sortieren organischer Abfälle zu verbessern, zu begleiten.

Was sind die kurzfristigen, mittelfristigen und langfristigen Ziele von BioApply?

Das Ziel bleibt immer eine Start-Up Firmenkultur zu behalten:Start-Up sich ständig hinterfragen und permanent nach neuen Lösungen suchen. BioApply möchte dynamisch bleiben mit dem Willen der Konkurrenz stets einen Schritt voraus zu sein.
Kurzfristig ist unsere Vision 2016 erstens auf den französischen Markt gerichtet. Dieser Markt ist ganz neu und vielversprechend durch das Dekret zur Benutzung der kompostierbaren Beutel. Auch wenn dieser Markt durch einen starken Wettbewerb gezeichnet ist, können wir uns durch unsere Erfahrung, unser Savoir-Faire, und unser Wissen über die innovativen Rohstoffe von den Konkurrenten unterscheiden.
Danach ist die Einführung neuer Produkte in der Schweiz ein weiteres kurzfristiges Ziel. Zum Bespiel ist der Edelbag die erste biologisch abbaubare Tasche, die aus pflanzlichen Stoffen hergestellt und für den Luxus Markt bestimmt ist. Oder die Einführung des Babags, ebenfalls eine biologisch abbaubare Tasche, die aus europäischen Holzabfällen produziert wird und in direkter Konkurrenz zu Baumwolle Taschen oder recycelten Plastik steht.
Unser mittelfristiges Ziel ist es die Anzahl der internen Mitarbeiter und unseren Umsatz zu erhöhen. Wir möchten eine gewisse Reife erwerben, zu gleich aber unsere Kultur und unser „Start-Up“ Denken beibehalten.
Langfristig tendiert der Markt immer mehr zu Lösungen der Entmaterialisierung. Somit wird es mehr Service orientierte Möglichkeiten geben: spezifische quantitative Messungen der Ersparnisse durch korrektes Trennen des Abfalls; die Produktion von Humus und grüner Energie; neue Stoffe, die die Auswirkungen auf die Umwelt lindern; neue Designs, um den Komfort während der Einkäufe zu optimieren; neue Möglichkeiten, um Dinge zu tragen oder andere Wege, um den Abfall effizienter zu verwalten … Wir erwarten ebenfalls große Innovationen im Bereich der Wiederverwendbaren Beutel.

Logo Migros
Logo Rip Curl
Logo de Swiss Airlines
Wer sind die Kunden von BioApply nach 10 Jahren Existenz?

Heute zählt BioApply ungefähr 200 Kunden, die alle sehr wichtig für uns sind. Sie reichen von der kleinen Bäckerei, die 1000 Beutel bestellt, bis hin zum großen Vertrieb mit Bestellungen von 5 bis 10 Millionen Beutel. Die Fähigkeit so viele unterschiedliche Kunden zu bedienen ist eine Stärke von BioApply. In der Schweiz arbeiten wir vor allem mit der Migros Waadt, Migros Bund, LeShop, Bio Suisse, Swiss Airlines, Pharmacie Plus, und dem Kanton Genf eng zusammen. In Frankreich arbeiten wir zum Beispiel mit Rip Curl, Uriage, la Mie Câline, … und wir versuchen kompostierbare Lösungen an große Unternehmen des französischen Marktes anzubieten, vor allem mit dem neuen Dekret, das Plastiksäcke verbietet.

Welche sind die anderen Formen der Mobilisation von BioApply?

In der Vergangenheit haben wir uns stark gegen Plastik eingesetzt, dies führte zur Gründung von BioApply. Unser Ziel ist es Plastik voll und ganz verschwinden zu lassen. Wir haben die Interessensgruppe STOPPP (Stop Plastic Pollution Switzerland) mitgegründet, die bereits 6 Monate nach der Gründung schon mehr als 100 Mitglieder zählt. STOPPP engagiert sich an drei Fronten: in der Politik mit einem aktiven Lobbying gegen die Befürworter des Plastiks; in der Bildung mit Aktionen der Sensibilisierung, der Reinigung und der Intervention in Schulen; in der Recherche mit der wissenschaftlichen Bewertung der Auswirkungen des Plastiks und des Mikroplastiks in der Schweiz.
Des Weiteren haben wir eine andere Initiative in den sozialen Netzwerken mit dem Hashtag #shootplastic (Instagram, Twitter, Facebook) gestartet. Das Prinzip besteht die Umweltverschmutzung durch Plastik hervorzuheben. Dafür genügt es ein Foto von dem Abfall zu nehmen, es zu lokalisieren und es auf den sozialen Netzwerken mit dem Hashtag zu teilen und schließlich den Abfall in einem vorgesehenen Ort zu entsorgen.
Die Mission von BioApply ist immer relevanter in einem Kontext wo die Verschmutzung durch Plastik präsenter denn je ist, mit gravierenden Auswirkungen auf die Fauna, Flora und die Gesundheit. Die positive Erkenntnis ist, dass es einen echten Willen in der Schweiz und bei unseren Nachbarn wie Frankreich gibt, alternative Lösungen durch pflanzlich hergestellter, biologisch abbaubarer und kompostierbarer Produkte, anzunehmen